Es gibt unzählige verschiedene Yoga-Stilrichtungen. Es ist manchmal schwer zu verstehen, wie sich die einzelnen Yogarichtungen voneinander abgrenzen bzw. unterscheiden.
Daher starten wir hier im Blog von Openlouts eine Serie, in der wir beschreiben, was was ist und woher es kommt.
Den Anfang macht Ashtanga-Yoga, da es in der zeitlichen Abfolge (in der Traditon Krishnamacharyas) als erstes entstand.

Krsihnamacharya kann als Begründer des modernen Hatha-Yoga bezeichnet werden (Hatha beschreibt körperliches Yoga).

Wer er war und wie sein Leben verlief findest Du hier im Blog: Krishnamacharya – der Vater des modernen Yoga

Krishnamacharya hatte einige bedeutende Schüler, u.a. Pattabhi Jois, dem Begründer des Ashtanga Yoga (mehr dazu auch hier im Blog:  Die weltbeaknnten Schüler Krishnamacharyas)

Ashtanga Yoga ist ein sehr dynamischer und fließender Yogastil, bei dem die Übungsfolge festgelegt ist.
Man beginnt mit einem Mantra, dann beginnt die Asana-Praxis.
Ashtanga-Yoga kann man sich als „Sandwich“ vorstellen. Man beginnt mit:

– Sonnengrüßen, dann folgt
– die Anfangssequenz (eine Serie von stehenden Asanas), dann
– die jeweilige „Serie“ und zum Abschluss
– die Endsequenz.

Pattabi Jois war einer der ersten Schüler Krishnamcharyas zu einer Zeit, als Krishnamacharya sehr streng und unnachgiebig unterrichtete und seinen Schülern sehr viel abverlangte.
Pattabi Jois wurde sicher von dieser Haltung geprägt. Er selbst unterrichtete zu Beginn seiner Lehrzeit meist junge Männer (Frauen praktizierten damals noch kein Yoga – diesen „Job“ bekam Iyengar, der spätere Schüler Krishnamcharyas).

Von den sogenannten Serien gibt es insgesamt 6 Stück, wobei diese erheblich im Schwierigkeitsgrad ansteigen. Der „normale “ Yogi kommt über die erste oder zweite Serie selten hinaus. Ursprünglich war die Idee, dass man als Praktizierender stritkt der Abfolge zu folgen hatte. Konnte man ein bestimmtes Asana nicht, war die Praxis an dieser Stelle beendet. Erst wenn man dieses Asana meisterte, durfte man zur darauf folgenden Übung weiter gehen. Diese Regel wurde mit der Zeit ein wenig gelockert und es wurden auch Modifikationen zu den einzelnen Übungen erlaubt.
Geht man in Deutschland zu einer Ashtanga-Yoga-Klasse wird meist die sogenannte „erste Serie“ unterrichtet.
Manchmal wird auch „Mysore-Style“ angeboten. Mysore ist eine Stadt in Indien, an der sich die Ashtanga-Yogaschule befindet. Praktiziert man „Mysore-Style“, geht man zum Übungsraum, beginnt seine Praxis und praktiziert selbständig eben die Serie, an der man gerade übt. Die Lehrer korrigieren die Schüler, sagen aber die Asanas nicht an, da man ja der bekannten und festgelegten Abfolge selbst folgen kann.

Schwerpunkt der Ashtanga-Praxis sind die Asanas, der Atem (ujjayi pranayama), Drishti (ein festgelegter Blickpunkt in jedem Asana) und die Bandhas („Verschlüsse“).
Das Tempo ist festgelegt und schnell, die Praxis fordernd. Die einzelnen Asanas werden mit  „Vinyasas“ verbunden (Brettposition- heraufschauender Hund- herabschauender Hund).

Es gibt einige bekannte Zitate von Jois zu Ashtanga Yoga: „Practise. practise and all is coming“ und „99% practise 1% theory“.

Aus dem Ashtanga-Yoga entwickelte sich eine Vielzahl weiterer Yogastile. Welche das sind, dazu mehr in einem späteren Blog-Beitrag.

Herzliche Grüße vom Openlotus-Team; Yoga in Köln!